Kilimanjaro Friendship Trail

Die Idee

Auf dem evangelischen Kirchentag 2011 in Bremen entstand die Idee zu einem Pilger- und Wanderweg in Tansania. Margret Kimani aus Ostafrika und Dr. Ernst Schumacher aus Deutschland diskutierten über den Jakobsweg und seine positiven Auswirkungen auf die Menschen. Als Arzt betonte Dr. Ernst Schumacher  die Bedeutung von Spiritualität und Gesundheit beim Wandern, während für Margret Kimani auch die Umwelt-Aspekte wichtig waren. 2012 konnten beide ihre Idee bei einem kirchlichen Seminar in Moshi vorstellen. Die dort anwesenden  Pastoren aus der Chagga-Region diskutierten und ergänzten diese Gedanken. Daraus entstand die Idee, den Wanderweg „Kilimanjaro Friendship Trail“ bei Machame zu beginnen und bis zum Kratersee Lake Chala zu führen.

Der Kilimanjaro Friendship Trail will durch sanften Tourismus Menschen neue Dialoge ermöglichen und dazu beitragen, andere Kulturen kennenzulernen und sich damit auseinanderzusetzen. Gleichzeitig soll dadurch ein kleiner Beitrag zur Verbesserung der Einkommen von Menschen in der ländlich geprägten Region des Kilimanjaro geleistet werden, die abseits der großen Touristenströme leben.

Der Kilimanjaro Friendship Trail

Der weltweit einmalige Gartengürtel des Kilimanjaro legt sich in etwa 1000-1700 m Höhe im Süden und Osten wie ein kleiner Garten Eden um den Kilimanjaro. Bergauf schließt sich der Nebelwald an, bergab geht er in Savanne und Grasland über. Auf den durch tiefe Täler voneinander getrennten Bergrücken leben die Chagga in kleinen Hofgemeinschaften verstreut. Ihre Hausgärten bewirtschaften sie in Etagenanbau und bewässern diese durch ein ausgeklügeltes und mehrere hundert Jahre altes Bewässerungssystem.

Die Zentren der verschiedenen Chagga-Clans sind Märkte sowie zum Teil historische Kirchen und Moscheen, die sich wie Perlen einer Halskette um die Südseite des Bergs legen. Der Kilimanjaro Friendship Trail folgt diesen Orten auf den Spuren der ersten Missionare. Er führt durch Gartenland und Regenwald. Wanderer können auf ihrem Weg etwas über die Lebensweise der Bewohner und deren Landwirtschaft sowie die Schönheiten der Natur erfahren. Entlang des Trails kommt man an Wasserfällen, Höhlen und kleineren Museen vorbei und mit etwas Glück kann man auch verschiedenen Affenarten begegnen. Der Weg erstreckt sich über eine Länge von ca. 100 km mit Tages-Etappen von 10 bis 20 km. Übernachtet werden kann in einfachen, meist kirchlichen Gästehäusern.

Unser Verein unterstützt die Idee des sanften Tourismus mit den Begegnungen der Menschen auf den Wanderungen auf dem Kilimanjaro Friendship Trail.

Der Trail ist nicht ausgeschildert. Es ist möglich, dass sich die Wegeführung nach Erdrutschen aufgrund starker Regenfälle, geänderter Eigentumsverhältnisse und/oder dem Bau von Infrastrukturmaßnahmen wie Krankenstationen oder Straßen verändert.
Ein einheimischer Guide, der/die den Weg kennt, wird deshalb dringend empfohlen. Informationen die man durch ihn/sie erhält bereichern die Wanderung außerdem sehr.

Dr. Ernst Schuhmacher und Hans-Jörg Bahmüller haben einen Wanderführer zum Kilimanjaro Friendship Trail herausgegeben. Die aktuelle Ausgabe ist 2021 erschienen und für 10 € beim Verein Städtepartnerschaft Tübingen-Moshi erhältlich.

Auf Anregung unseres Vereins haben im Jahr 2017 Zwei Studierende bei einem dreimonatigen Aufenthalt in Moshi und am Mweka Wildlife College an der Ermittlung der Potentiale und zur Förderung des Kilimanjaro-Friendshiptrails gearbeitet.

Dieses Praktikum wurde durch ein Programm von Engagement globale gefördert sowie durch die Städte Tübingen und Moshi unterstützt.
Dieses Programm versteht sich als Werkstatt globalen Lernens und fördert internationale Lerngemeinschaften junger Menschen, die ihre Handlungsspielräume in unserer vernetzten Welt erkunden und sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen möchten. Dabei geht es auch darum, die eigene Position innerhalb globaler Zusammenhänge und Machtstrukturen zu reflektieren. Die Wechselwirkungen zwischen lokal und global, zwischen Nord und Süd stehen im Fokus des ganzheitlichen Lernansatzes.