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Die Organisation NAFGEM (Network Against Female Genital Mutilation (übersetzt: Netzwerk gegen weibliche Genitalverstümmelung) hat ihren Hauptsitz in Moshi, der Partnerstadt von Tübingen in Tansania.

Obwohl in  Tansania  die weibliche Genitalverstümmelung seit 1998 gesetzlich verboten ist, wird dieser traditionelle Ritus noch immer ausgeübt.

NAFGEM wurde zeitgleich mit dem gesetzlichen Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung gegründet. Die Organisation klärt über die Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung auf und bietet davon betroffenen oder gefährdeten Mädchen Hilfe an. NAFGEM ist für die Regionen Kilimanjaro, Manyara und Arusha zuständig. In diesen Gebieten koordiniert sie Außeneinsätze und betreibt Schutzhäuser für von ihren Familien geflohenen Mädchen. NAFGEM beschäftigt zehn hauptamtliche und ca. 100 ehrenamtliche MitarbeiterInnen.
Durch Aufklärungsarbeit und die Sensibilisierung der Familien in den Dörfern wird versucht, die Anzahl der Beschneidungen zu verringern oder ganz zu stoppen.

Eine wichtige Rolle bei der Ausübung der weiblichen Genitalverstümmelung nehmen die traditionellen Beschneiderinnen in den Dörfern ein. Um diesen Frauen eine finanzielle Alternative zu schaffen, werden sie teilweise umgeschult. NAFGEM bietet für die Beschneiderinnen und für Frauen und Mädchen Kurse, wie zum Beispiel Seifen-, Taschen- und Schmuckherstellung an, mit dessen Verkauf die Frauen und Mädchen eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit erhalten sollen.

Im September 2014 besuchten Francis  Romani Selasini (Arzt und Leiter von NAFGEM in Moshi) und seine Kollegin Honorata Raymond Nasuwa während ihrer Deutschlandreise auch Tübingen. Bei den Bürgerreisen 2014 und 2016 nach Moshi haben sich die TeilnehmerInnen aus Tübingen vor Ort über die Arbeit von NAFGEM informiert.

Unser Verein unterstützt die Arbeit von NAFGEM. Am Tübinger Weihnachtsmarkt werden von den Mädchen des Schutzhauses in Moshi gefertigte Waren verkauft. Der Erlös sowie zusätzliche Spenden gehen direkt an NAFGEM. Durch eine größere Spende unseres Vereins konnte im Jahr 2021 eine Teilrenovierung des Schutzhauses in Moshi mitfinanziert werden.